Fortsetzung
„Seit 10 Jahren ist das Ambulanz-Boot als schwimmendes Krankenhaus für die Bewohner der Flussdörfer im Urwaldgebiet Equateur auf den Flüssen Kongo, Ngiri und Ubangi unterwegs, um den Menschen medizinische Versorgung zu bieten. Besondere Herausforderungen sind gegenwärtig zahlreiche Infektionskrankheiten wie Ebola, Cholera, Masern und auch Corona.“
In einem Land, das den Familien nahezu keine medizinische Versorgung bietet, sei für den leitenden Arzt, Dr. Yoursen Bosolo, besonders wichtig, auch Operationen für Menschen durchzuführen, die wegen ihrer Krankheit ausgestoßen sind und aus Scham ihr Dorf verlassen.
Dazu erklärt Pfarrerin Dorothea Philipps, Initiatorin des Ambulanz-Boot-Projekts, die ein aufblasbares OP-Zelt für das Ambulanz-Boot beschaffte, damit Dr. Bosolo in den Urwalddörfern vor Ort behandeln kann. „Besonders Frauen wird geholfen. Seitdem Dr. Bosolo es bei dem Friedensnobelpreisträger Dr. Denis Mukwege gelernt hat, hilft er schwer leidenden Frauen durch eine Fisteloperation. Und dies stemmt das Ärzteteam auch in Zeiten von Corona.“
Infokasten
Seit rund 10 Jahren versorgen Ärzte und anderes medizinisches
Fachpersonal auf dem Ambulanzboot Tausende von
Flussdorfbewohner*innen, die zuvor niemals eine medizinische
Versorgung erhielten. Die Arbeit des „schwimmenden Krankenhauses“ wird ausschließlich aus Spenden finanziert, die vom Evangelischen Kirchenkreis Dortmund gesammelt werden. Der WWF leistet ebenfalls einen substantiellen Beitrag für jede Fahrt.
Auf den bisher 52 durchgeführten Mehrwochenfahrten werden jedes Mal sehr weit auseinanderliegende Dörfer am Kongo-, Ngiri- oder Ubangi-Fluss erreicht und neben zahlreichen Untersuchungen auch Operationen unter einfachsten Bedingungen sehr erfolgreich durchgeführt. Mindestens 1000 Menschen werden pro Fahrt medizinisch versorgt. In den Zeiten von Ebola oder Corona leistet der Bolenge Partnerschaftskreis Dortmund sehr rasche Hilfe, um die Finanzierung wichtigster Schutzmaßnahmen zu ermöglichen.